Woche 7: Packing, packing, packing…!

Nur noch drei Wochen bis zum Face Equality Day! Alle Materialien, welche an verschiedenste Organisationen, Privatpersonen und Gesundheitsinstitutionen versendet werden müssen, sind nun eingetroffen. Das Büro hat sich also kurzerhand in eine Ver­packungs­fabrik, inklusive Postoffice, verwandelt. Unsere Abteilung trägt vorübergehend auch den Übernamen „Completely Chaotic Communication Corner (CCCC)“. Es fühlt sich fast ein bisschen wie Weihnachten an, all diese “Päcklis” zu verpacken – es ist aber auch ziemlich anstrengend!

 

Nun haben wir schon 100’000 Schmetterling-Tattoos in kleine Briefumschläge verpackt, welche darauf warten, in ganz Grossbritannien versendet zu werden. In 53 Multimedia Shops werden neben den Kassen Boxen aufgestellt, wo Konsumenten die Schmetterlinge mitnehmen kön­nen. Ausserdem gibt es Plakate und Prospekte, welche einen “Pledge” (so etwas wie eine Zusage oder Ehrenwort, siehe Bild oben rechts) enthalten, welcher unterschrieben werden kann und dann am 26. Mai in den sozialen Netzwerken gepostet werden soll.

 

Die Liste der Schmetterlingsbestellungen wird jeden Tag länger! Wir haben schon über 3’300 Bestellungen, für mehr als 27’000 Schmetterling-Tattoos! Diese müssen alle bis kurz vor dem Face Equality Day versendet werden. Die Nachfrage ist so gross, dass wir sogar Bestellungen aus der ganzen Welt erhalten. Leider wird der Face Equality Day dieses Jahr vorerst nur in der UK stattfinden – was dann sogar auch einmal in einem bösen Beschwerdemail eines überseeisch Bestellenden enden kann, da wir ihm mitteilen mussten, dass wir ihm keine Schmetterlinge zusenden können. Im ersten Moment dachte ich, es sei ein Werbe- oder Spammail, da alles in GROSSBUCHSTABEN geschrieben war. Na gut, vielleicht wurde auch nur aus Versehen die Caps-Lock-Taste gedrückt, obwohl der Inhalt schon sehr gut zur Grossschrift passte. Leider können wir den lieben Leuten aus der Schweiz auch keine Schmetterlinge schicken. Das Ziel ist es aber, den Face Equality Day in den nächsten Jahren als eine internationale Aufklärungskampagne durchzuführen – «stay tuned»! Da wir aber 100’000 Schmetterlinge zusätzlich bestellt haben, werden vielleicht einige übrigbleiben, welche ich dem einen oder anderen als Souvenir mit nach Hause bringen kann :-).

 

Wie ich schon einmal kurz erwähnt habe, werden auch Schulen am Face Equality Day involviert sein, da es schon in jungen Jahren wichtig ist, über das Thema aufgeklärt zu werden. Auf der Homepage von Changing Faces gibt es Unterrichtsmaterialien für Primar- und Oberstufenschulen, welche eine Lektion am 26. Mai abdecken sollen. Für die jüngeren Schüler beinhaltet dies zum Beispiel Kurzfilme, einfache Fragen zum Thema sowie das Gestalten eines Plakates, um andere Kinder über richtiges Verhalten im Umgang mit Menschen mit Hautauffälligkeiten zu informieren. Jugendliche der Oberstufe erhalten Quizfragen über Hautauffälligkeiten, Kurzfilme von Betroffenen und werden anhand von Fallbeispielen mit dem Thema „Mobbing aufgrund eines anderen Erscheinungsbildes“ vertraut gemacht und zur Diskussion angeregt. Ein solches Fallbeispiel könnte zum Beispiel das folgende sein:

 

“Anna ist 13 Jahre alt und besucht erst seit Kurzem eine neue Schule. Anna hat heftige Akne in ihrem Gesicht. Anna hat bereits ein paar neue Freunde in ihrer Klasse gefunden, jedoch bemerkt sie, dass andere Schüler ihr hinterher starren, wenn sie durch den Schulgang läuft. Anna hat auch schon mitbekommen, wie andere Klassenmitglieder über sie gesprochen haben und sich fragten, ob sie ihr Gesicht nie wasche oder sagten, dass sie ungepflegt sei. Eines Tages nach dem Sportunterricht, als Anna in die Umkleidekabine zurückkehrt, findet sie dort ein Gesichtswaschmittel auf ihrer Tasche. Sie fragte die anderen Mädchen, wer es war, doch diese wussten alle von nichts. Anna war sich sicher, dass jemand wissen musste, wer dies dort hingelegt hatte und sie war traurig, dass niemand ehrlich zu ihr war. Am darauffolgenden Tag, als Anna das Klassenzimmer betrat, sah sie ein paar Klassenkameraden in einer Gruppe. Alle kicherten und zeigten auf sie. Jemand aus der Gruppe rief ihr schlussendlich zu: “Ich hoffe du hast dich gestern über dein Geschenk gefreut!” und alle begannen zu lachen. In der Mittagspause wartete dieselbe Gruppe hinter ihr in der Warteschlange und begann sich laut über sie lustig zu machen, so dass es alle anderen hören konnten!” 

 

Danach werden allgemeine Angaben zur jeweiligen Haut­auf­fällig­keit (in diesem Falle «Akne») angefügt, welche über Prävalenz, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten informieren. Hier wird zum Beispiel gezeigt, dass Akne leider nicht einfach so durch ein einfaches Gesichtswaschmittel bekämpft werden kann.  Solche Fallbeispiele sollen die jungen Köpfe zum Nachdenken anregen – hoffentlich werden viele Lehrer eine Unterrichtslektion für #FaceEquality nutzen!

 

 

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