Atopisches Ekzem (Neurodermitis)Was ist das atopische Ekzem (Neurodermitis)?Das atopische Ekzem ist die häufigste Hauterkrankung im Kindesalter überhaupt. Es handelt sich um eine meist schubförmig verlaufende, nicht ansteckende, stark juckende Entzündungsreaktion der Haut, welche vor allem (aber nicht nur!) junge Kinder betrifft. Die betroffene Haut ist trocken, rot, schuppt und weist häufig Krusten auf. Die betroffenen Stellen sind abhängig vom Alter. Bei sehr jungen Kindern sind häufig Gesicht, Körper und Extremitäten-Aussenseiten betroffen, wohingegen ältere Kinder meist die typischen Beugenekzeme (Ellenbeugen und Kniekehlen) aufweisen. Woher kommt das atopische Ekzem?In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass eine genetischbedingte Störung der Hautschutzbarriere eine Hauptursache des atopischen Ekzems ist. Durch den verminderten Schutz kommt es zu vermehrtem Verlust von Wasser über die Haut, was zur charakteristischen trockenen Haut betroffener Kinder führt. Zudem können Reizstoffe und Allergene einfacher über die Haut eindringen und sind somit für das Immunsystem besser sichtbar. Auslöser einzelner Ekzemschübe können Virusinfektionen, Bakterien, klimatische Bedingungen (häufig Verschlechterung im Herbst/Winter), Reizfaktoren (Schwitzen, Wolle etc.) sowie manchmal auch Allergien (Nahrungsmittel, Hausstaubmilben) und Stress sein. Die Auslösefaktoren sind je nach betroffenem Kind unterschiedlich. Ist das atopische Ekzem gefährlich?Das atopische Ekzem ist grundsätzlich ungefährlich. Allerdings führt es aufgrund des starken Juckreizes und des dadurch häufig gestörten Schlafes zu einer stark verminderten Lebensqualität der Patientinnen und Patienten, meist aber auch der gesamten betroffenen Familie. Ausgeprägte Ekzeme können zudem bei Säuglingen und Kleinkindern für eine Gedeihstörung verantwortlich sein. Die Haut von Kindern mit atopischem Ekzem ist empfänglicher für Infektionen mit Bakterien und Viren (insbesondere Herpes). Diese müssen frühzeitig erkannt und richtig behandelt werden. Kann das atopische Ekzem behandelt werden?Im Gegensatz zur landläufigen Meinung ist das atopische Ekzem gut behandelbar. Insbesondere bei Kleinkindern kann meist sehr rasch eine Abheilung erreicht werden. Eine frühe und konsequente Therapie bessert die langfristige Prognose und führt häufig zu einer frühzeitigeren Ausheilung des Ekzems. Ein wichtiges Standbein der Therapie ist die sogenannte Basistherapie. Diese hat zum Ziel, die gestörte Hautbarrierefunktion soweit möglich zu korrigieren. Sie wird langfristig durchgeführt und umfasst eine regelmässige Hautreinigung sowie ein- bis zweimal täglich eine Pflege der Haut mit einer Feuchigkeitscrème. Für die Behandlung der Ekzemschübe kommen zudem kortisonhaltige und kortisonfreie entzündungshemmende Crèmes zum Einsatz. Manchmal kann auch eine UV-Lichtbehandlung oder eine Behandlung mit Medikamenten notwendig werden. Wie ist die Prognose des atopischen Ekzems?Grundsätzlich ist die Prognose als günstig anzusehen, insbesondere bei frühzeitiger und konsequenter Therapie. Man geht davon aus, dass bei ca. 60-70% aller Kinder das Ekzem im Alter von 3-5 Jahren ausheilt. Betroffene Kinder neigen zur Entwicklung von Heuschnupfen und Asthma, so dass bei entsprechenden Symptomen eine weitere Abklärung und Therapie erforderlich ist. (Text: Dr. med. M. Theiler, Oberarzt Weiterführende InformationenRund um das atopische Ekzem – Videobeiträge des Kinderspitals ZürichVideo 1: Was ist das atopische Ekzem?Video 2: Ursache des atopischen EkzemsVideo 3a: Hautpflege bei atopischem EkzemVideo 3b: Behandlung des atopischen EkzemVideo 4: Leben mit atopischem EkzemVideo 5: Atopisches Ekzem – ZusammenfassungWeiterführende Links
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