Verbrennungsunfälle vermeiden

Pro Jahr werden in der Schweiz etwa 17’000 Unfälle mit Feuer verursacht. Verbrennungen und Verbrühun­gen gehören zu den häufigsten Unfäl­len im Kindes­alter. Im Kleinkindalter kommt es oft zu Verbrühungen, indem Gefässe mit heissen Flüssigkeiten umstürzen. Bei Kleinkin­dern sind Kontakt­verbrennungen der Hände häufig, beispielsweise durch das Berühren heis­ser Backofen­türen, Herdplat­ten oder Bügel­eisen. Bei Schul­kindern kommt es häufig zu Verbren­nungen durch das Spiel mit Feuer oder Feuerwerkskörpern. Jedes Jahr entstehen Grill-Un­fälle durch den Gebrauch von Brandbe­schleunigern.

Wie Sie Unfälle vermeiden können

Feuer draussen

  • Ob Sie grillieren oder nur gemütlich um ein Feuer sitzen – geniessen Sie dieses Erlebnis mit der nötigen Vorsicht
  • Achten Sie auf das Umfeld: brennbare Gegenstände? Wind? Kinder in der Nähe?
  • Verwenden Sie Zündwürfel oder Brennpaste statt flüssige Brennstoffe.
  • Beaufsichtigen Sie das Feuer und löschen Sie die Glut vollständig mit Wasser.

Gefahren in der Küche

  • Bedenken Sie: Eine einzige Tasse mit heissem Tee kann bei einem Kleinkind bereits 20% der Körperober­fläche verbrühen.
  • Verwenden Sie keine herunterhän­genden Tischde­cken.
  • Stellen Sie Tassen oder Kannen mit heissen Getränken weit weg von der Tischkante.
  • Achten Sie bei Wasserkochern auf herabhängende Kabel.
  • Sichern Sie das Kochfeld mit einem Gitter, damit Ihr Kind nicht auf heisse Platten fas­sen oder Töpfe mit heissem In­halt auf sich herabziehen kann.
  • Kochen Sie auf den hinteren Herdplatten, richten Sie die Pfannenstiele nach hinten und benutzen Sie den Herd nicht als Ablagefläche.
  • Vorsicht mit Öl: Überhitzen Sie Öl nicht und geben Sie kein Wasser ins siedende Öl. Löschen Sie brennendes Öl nie mit Wasser, sondern schieben Sie einen Decke darüber oder verwenden Sie eine Löschdecke.
  • Fläschchen und Brei aus der Mik­rowelle fühlen sich oft nur lau­warm an, der Inhalt aber kann ko­chend heiss sein. Rüh­ren Sie gut um und probieren Sie vor dem Füt­tern.

Gefahren im Bad

  • Lassen Sie Kleinkinder nie unbe­auf­sichtigt in der Nähe von Heiss-Wasserhähnen spielen.
  • Lassen Sie den Heisswasser-reg­ler nie auf „heiss“ stehen! Das Kind könnte sich beim Öffnen des Was­ser­hahns ver-brühen.
  • Sichern Sie Ihre Wasserhähne mit einem Thermostat, der die Wasser­temperatur auf max. 50° begrenzt.

Gefahren mit Strom und Säuren

  • Drachen niemals in der Nähe von Strommasten steigen las­sen.
  • Defekte Stromkabel sofort reparie­ren!
  • Steckdosen mit Kindersicherun­gen versehen!
  • Nicht auf Züge und Hochspan­nungsmasten klettern, kein S-Bahn-Reiten!
  • Putzmittel und Medikamente für Kinder unerreichbar lagern.

Weitere Vorsichtsmassnahmen im Alltag

  • Lassen Sie Ihr Kind nie mit Feuer, brennenden Kerzen, etc. allein.
  • Schalten Sie Ihr Bügeleisen ab und ziehen Sie den Stecker her­aus, wenn Sie den Raum verlas­sen.
  • Beaufsichtigen Sie Ihr Kind  im Umgang mit Feuerwerkskörpern.
  • Sichern Sie Heizkörper, Heizungsrohre und Kaminöfen. Gefahr von Kontaktverbrennun­gen!
  • Verwenden Sie statt Kerzen Lichterketten am Weihnachts­baum.
  • Giessen Sie niemals Brennsprit oder Brandbeschleuniger auf zu langsam glühende Grill­holzkohle. Es kann zu einer  meterhohen Stichflamme kom­men!
  • Benutzen Sie für Ihr Rechaud nur vorgefertigte Brennpastebe­hälter und kein Brennsprit
  • Am besten, Sie entsorgen flüs­sige Brandbeschleuniger und Brenn­sprit, Sie schalten damit eine grosse Gefahrenquelle aus.
  • Halten Sie eine Brandlöschdecke für den Notfall bereit.

Kinder spielen gerne mit Feuer. Bei 6 von 10 Verbrennungen und Verbrühungen sind Kinder betroffen. Erwachsene haben eine wichtige Vorbild- und Erziehungsfunktion. Sprechen Sie mit den Kindern über die Gefahren und treffen Sie entsprechende Schutzmassnahmen.

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Weiterführende Links

Die Beratungsstelle für Brandverhütung (www.bfb-cipi.ch) hat gemeinsam mit SRF News einen Beitrag zu den 8 häufigsten Irrtümern im Zusammenhang mit Hausbränden veröffentlicht. Erfahren Sie hier Tipps zur Brandverhütung.