Instagram-Nutzung und psychisches Wohlbefinden von Menschen mit Vitiligo

– eine Bachelor-Arbeit von Laura Sophie Neumaier, B.Sc. Psychologie, Universität Würzburg

 

Das Ziel der Bachelorarbeit war es, die Zusammenhänge zwischen der Instagramnutzung und dem psychischen Wohlbefinden von Menschen mit Vitiligo zu untersuchen. Im Hinblick auf die Body Positivity Bewegung (engl. Abkürzung: BPM) wurde der Frage nachgegangen, ob sich ein Zusammenhang zwischen dem Besuch von Vitiligoaccounts und dem psychischen Wohlbefinden von Menschen mit Vitiligo finden lässt. Es wurde eine Onlinebefragung (n=79 Proband*innen) durchgeführt, die sowohl die Instagramnutzung als auch das psychische Wohlbefinden abfragte.

 

Die Untersuchung legt nahe, dass Instagram das Potential besitzt, Menschen mit Vitiligo durch ein Zugehörigkeitsgefühl und Gefühl des Nicht-alleine-Seins in ihrem psychischen Wohlbefinden zu stärken, gleichzeitig besteht jedoch das Risiko des sozialen Vergleichs. Die Auswertung der offenen Frage zu den subjektiv erlebten Auswirkungen der Instagramnutzung spiegelt dies wider. Auf der einen Seite gibt es positive Auswirkungen wie ein Gefühl der Verbundenheit, des Nicht-alleine-Seins und Akzeptiertwerdens, auf der anderen Seite sind auch negative Auswirkungen wie ein permanenter sozialer Vergleich, der mit der Instagramnutzung einhergeht, zu beobachten. Sozialer Vergleich kann jedoch durch einen gestärkten Selbstwert gemindert werden. Es wäre wünschenswert, wenn die vorliegende Arbeit als Grundlage für weiterführende Forschung dienen könnte. Am Beispiel von online health support groups (Finn,1999) könnte auf Instagram ein Forum geschaffen werden, welches auf visuelle Art und Weise dem Informations- und Supportaustausch unter den Betroffenen dient. Die Arbeit kann als Anreiz dienen, aus den möglichen positiven Effekten, die die Instagramnutzung auf das psychische Wohlbefinden von Menschen mit Vitiligo haben könnte, ein Tool zu entwickeln, welches dieser Zielgruppe beim Umgang mit Ihrer Erkrankung hilft, und gleichzeitig ein Bewusstsein für die Erkrankung schafft, um einer Stigmatisierung der Betroffenen in der Bevölkerung entgegenzuwirken.

 

Literatur: Finn, J. (1999). An Exploration of Helping Processes in an Online Self-Help Group Focusing on Issues of Disability. Health & Social Work, 24(3), 220–231. https://doi.org/10.1093/hsw/24.3.220

Weiterführende Informationen

Empfehlenswerter Vitiligo-Blog

TED Talks zum Thema Vitiligo

Vitiligo Instagramaccounts

(Text: Laura Neumaier, 2020)

 

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